Biologika und klassische DMARDs ähnlich effektiv
Arbeitsfähig dank moderner Rheumatherapie
Früher bedeutete die Diagnose Rheuma auch den nahen Abschied aus dem Beruf. Auch heutzutage sind Rheumapatienten aufgrund ihrer Erkrankung oft nur eingeschränkt, an manchen Tagen auch garnicht arbeitsfähig. Inwiefern sich die Entscheidung zwischen modernen Therapieoptionen auf die Leistungsfähigkeit im Beruf, insbesondere auf die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage auswirkt, untersuchte eine schwedische Studie.
Für diese Studie wurden 204 Patienten ausgewählt, bei denen vor Kurzem (< 1Jahr) eine rheumatoide Arthritis (RA) diagnostiziert wurde. Alle Studienteilnehmer wurden zunächst mit MTX (Methotrexat) therapiert, sprachen aber auf diese Behandlung nicht an. Für die weitere Therapie wurden die Patienten per Zufallsprinzip zwei Gruppen zugeordnet: die eine bekam fortan ein Biologikum, die andere wurde mit DMARDs (Sulfasalazin und Hydroxychloroquin) weiter behandelt.
Um die Wirksamkeit beider Therapien auf die Arbeitsfähigkeit der Patienten zu beurteilen, wurde nach 21 Monaten anhand der Sozialversicherungsdaten die Zahl der Tage ausgewertet, an denen die Patienten arbeitsunfähig gemeldet waren. Bei beiden Therapieformen zeigte sich ein positiver Effekt, die Fehltage hatten um rund 40 bis 60% abgenommen. Dabei erwiesen sich beide Behandlungen als gleichermaßen wirksam. Der Gewinn an Arbeitsfähigkeit, mittelbar auch ein Maß für den Leidensdruck insgesamt, rechtfertigt keine Therapiepräferenz. Hier sollten andere Kriterien, beispielsweise die Verträglichkeit und der langfristige Therapieerfolg im Vordergrund stehen.
In einer kritischen Beurteilung der Studie betont Prof. Dr. Klaus Krüger vom Praxiszentrum Bonifatius in München die positive Botschaft der Studie, denn „bedingt durch die Einführung neuer hochwirksamer Pharmaka, aber auch die Entwicklung intelligenter Therapie-Strategien“ sie es gelungen, „die Krankheitslast der Patienten“ enorm zu reduzieren. So überrascht ihn das ausgeglichene Ergebnis der Vergleichsstudie auch nicht. Wichtig für die Patienten sei vielmehr, dass „eine konsequente und effektive RA-Therapie auch die Arbeitsfähigkeit verbessert.“ und zwar um 5 bis 6 Tage jeden Monat.
Quellen: Eriksson, J.K. et al. (2013): Biological vs Conventional Combination Treatment and Work Loss in Early Rheumatoid ArthritisA Randomized Trial. Journal of the American Medical Association Interal Medicine 173(15): 1407-1414. doi:10.1001/jamainternmed.2013.7801. Krüger, K. (2013): Moderne Therapieprinzipien reduzieren Arbeitsunfähigkeitstage bei rheumatoider Arthritis. Deutsche Medizinishce Wochenschrift 138(44): 2236. doi: 10.1055/s-0032-1329064
Erstellt am 28. November 2013
Zuletzt aktualisiert am 28. November 2013

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