Wetter
Wissenschaftlich korrekte Windmessung
Der Herbst steht vor der Tür, und damit wird in den kommenden Wochen und Monaten auch der Wind wieder eine bedeutende Rolle spielen. Ein vertiabler Herbststurm bläst mit zumindest 9 Beaufort über die Landschaft. Doch vielen Menschen erscheint nach dem weitgehend windstillen Sommer schon ein kräftiger Wind als Orkan. Deshalb ist neben der Windrichtung auch die Stärke der Luftbewegung interessant. Je nachdem, wie genau die Messung der Windstärke sein muss genügt ein rot-weiß-geringelter Windsack oder eine präzise Messanlage ist notwendig.
Auf freien Flächen, traditionell an Flugplätzen und Autobahnbrücken aber auch an Hängen und Ebenen, wo Drachenflieger Start- oder Landeplätze haben, werden Luftsäcke installiert. Sie erlauben eine zwar ungenaue aber schnell erfassbare Windmessung. Ein Luftsack ist in 3 rote und 2 weiße Ringe unterteilt. Jeder Ring entspricht etwa einer Windstärke. Flattert der Sack waagerecht im Wind, herrscht mindestens Windstärke 5 vor, bei Windstärke 2 knickt er bereits nach dem ersten weißen Ring ab. Gleichzeitig kann ein geschultes Auge an der Ausrichtung des Sacks auch die Windrichtung abschätzen. Die Angaben der Windstärke richten sich nach der Beaufort- Skala. Ab Beaufort 9 oder Windstärke 9 stürmt es.
Genaue Daten liefert ein Anemometer, zumeist werden Schalenkreuzanemometer eingesetzt. Es besteht aus einem Stern von Hohlschalen, die einem Eiskugellöffel ähneln. Streicht der Wind durch diese Schalen, setzen sich der Stern in Rotation. Aus der Rotationsgeschwindigkeit wird die Windgeschwindigkeit berechnet. Drei Maßeinheiten sind gebräuchlich:
- Die Beaufort-Skala mit den Windstärken 0 (Windstille) bis 12 (Orkan)
- "Meter pro Sekunde" und "Kilometer pro Stunde"
- in der Seefahrt verwendet man auch den Begriff "Knoten" (Seemeile oder nautische Meile pro Stunde)
Eine Windfahne am Anemometer zeigt die Richtung an, aus der der Wind weht (Windrichtung). Die Richtungsangabe bezieht sich auf die Windrose: Südwind weht aus 180°, Ostwind aus 90°.
Die wissenschaftlich präzise Windmessung erfolgt in 10 Meter Höhe. Würde man, wie bei der Temperaturbestimmung, in nur 2 Meter Höhe messen, könnte der Wind zu stark von lokalen Effekten beeinflusst sein. Wind umfließt viele Hindernisse, so dass sich deren Einfluss noch in mehreren Metern Abstand messen lässt. So kann eine niedrige Gartenmauer den darüber streichenden Wind erheblich verstärken. Wer dahinter sitzt wird eher frösteln (oder angenehme Kühlung empfunden). Hinter einer Hecke, die durchströmt werden kann, ist der Effekt deutlich schwächer ausgeprägt. Solche Messfehler sollen vermieden werden, deshalb muss der Schalenkreuzanemometer so hoch hinaus.
Quellen: Dipl.-Met. Dorothea Paetzold: Die Windmessung. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 31.08.2013
Erstellt am 31. August 2013
Zuletzt aktualisiert am 31. August 2013

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