Bunte MRT Bilder bezeugen Therapierfolg
Positiver Effekt von Psychotherapie bei Fibromyalgie
Kognitive Verhaltenstherapien sind in der Schmerztherapie ein wichtiger Baustein um den Umgang der Patienten mit ihrem Leiden zu erleichtern. In einer aktuellen Studie wurde der Effekt diese psychologischen Intervention auf Patienten mit Fibromyalgie untersucht. Erstmals konnte mit der bildgebenden Technik funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) die erzielte Veränderung im Gehirn der Patienten sichtbar gemacht werden.
Bei der fMRT wird die Stoffwechselleistung in den Zellen dargestellt, indem Orte gesteigerten Sauerstoffverbrauchs sichtbar gemacht werden. Dort wo Sauerstoff verbraucht wird sind die Zellen aktiv. So kann bei einer fMRT des Gehirns genau festgestellt werden, wann welche gerade Hirnbereiche aktiv sind. Mit dieser Technik dokumentierte eine Forshcergruppe von der Harvard Medical School, dem Karolinska Institut in Stockholm und der Charité in Berlin den positiven Effekt einer kognitiven Verhaltenstherapie für Menschen mit Fibromyalgie.
Für die kleine Studie wurden 43 Menschen mit diagnostizierter Fibromyalgie entweder direkt 12 Wochen lang von Psychologen therapiert, oder auf eine Warteliste gesetzt. Für die fMRT-Untersuchung wurden dann 19 Patientinnen ausgelost, die eine Therapie durchlaufen hatten und zum Vergleich 15 Patientinnen von der Warteliste ausgelost. Zudem wurden bei den Patientinnen mit etablierten Fragebogen die Neigung zu Angst und Depression gemessen – vor der psychologischen Intervention und nach Abschluss der 12-Wochen-Therapie.
Die Ergebnisse sind ermutigend: Die kognitive Verhaltenstherapie (hier eine Acceptance-and-Commitment-Therapy, ACT) hat bei den Patientinnen eine deutliche Reduktion bei Angststörungen und der Neigung zur Depression bewirkt. Bei den Patientinnen auf der Warteliste ging zwar auch die subjektive Schmerzwahrnehmung zurück, Angst und depressive Stimmung blieben aber als belastende Gesundheitseinschränkung bestehen.
Mit der fMRT konnten die Forscher die positiven Effekte der kognitiven Verhaltenstherapie für die Schmerzverarbeitung sichtbar machen. Für die Autoren der Studie steht fest, dass die psychologische Unterstützung der Schmerztherapie, insbesondere bei Menschen mit Fibromyalgie ein unverzichtbarer Bestandteil der Behandlung ist. Denn eine bewusste Kontrolle über die emotionale und kognitive (rationale) Verarbeitung der Schmerzsignale ist offensichtlich möglich – und das muss mit den Patienten trainiert werden.
Quellen: Jensen, K.B. et al. (2012): Behavioral Therapy increases pain-evoked activation of prefrontal cortex in patients with fibromyalgia. Pain 153: 1495-1503
Erstellt am 19. Januar 2013
Zuletzt aktualisiert am 19. Januar 2013

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