Wetter

Trockene Winterluft

von Holger Westermann

Das Gesicht spannt, die Hände werden rau. Die Menschen spüren, dass die Luft derzeit sehr trocken ist. Dass die Heizungsluft nur wenig Luftfeuchtigkeit enthält ist bekannt, im Winter wird intensiv geheizt, die Luft innerhalb der Wohnung ist daher trocken. Doch auch intensives Lüften verbessert das Hautgefühl und die Atembeschwerden kaum. Auch die Frischluft ist offensichtlich arm an Wasserdampf. Dabei zeigt der Blick auf die elektronische Wetterstation oder einen klassischen Hygrometer abends und nachts eine Feuchte von 85 oder gar 95% (tagsüber sind die Feuchte-Werte oft ein wenig niedriger).

Grund dafür ist die Kälte. Luft kann nur bei Wärme Wasserdampf tragen. So kann ein Kubikmeter Luft bei 10°C maximal 9,41 g Wasser aufnehmen, bei 30°C schon 30,38 g Wasser auf und bei 60°C sind es schon über 100 g Wasser. Je höher die Temperatur um so leichter können Wassermoleküle in den gleichen gasförmigen Schwebezustand wie die anderen Luftmoleküle übergehen. Für Wasser ist unterhalb der 0°C-Grenze der Gefrierpunkt erreicht, es gibt dann in der Luft so gut wie keinen Wasserdampf mehr.

Und dennoch zeigt das Hygrometer mit 95% einen korrekten Luftfeuchtewert an. Gemessen wird die relative Luftfeuchte als prozentualer Anteil des, bei der aktuellen Lufttemperatur maximal möglichen, Wasserdampfgehalts der Luft. Liegt der maximal mögliche Wasserdampfgehalt nur knapp über 0 g Wasser pro Kubikmeter Luft, so sind 95% schnell erreicht – und die Luft ist dennoch nahezu frei von Wasserdampf, also extrem trocken.

Die elektronische Wetterstationen und das klassischen Hygrometer zeigen die relative Feuchte an. Die absolute Feuchte hingegen ist ist im Winter tatsächlich sehr niedrig. Sie liegt bei etwa 3 oder 4 g Wasser pro Kubikmeter Luft. Im Sommer ist gut die fünf- oder gar zehnfache Menge möglich.

Quellen:

Dipl.-Met. Dorothea Paetzold: Trockene Winterluft. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 13.01.2013

Erstellt am 14. Januar 2013
Zuletzt aktualisiert am 14. Januar 2013

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