Fehlt Vitamin D, verschlechtert sich die Stimmungslage spürbar
Mit Vitamin D Depressionen lindern
Chronischer Vitamin D Mangel kann bei einer bestehenden mittelschweren bis schweren Depression die Symptome verstärken. Frau Dr. Sonal Pathak vom Bayhealth Medical Center in Dover (Delaware, USA) stellte auf der 94. Jahrestagung der amerikanischen Gesellschaft für Endokrinologie (The Endocrine Society) in Housten (Texas, USA) eine interessante experimentelle Studie vor. Drei Frauen mit diagnostizierter Depression (major depression) und zu niedrigem Vitamin D Spiegel im Blut zeigten eine erhebliche Verbesserung der Symptome, nachdem dieser Vitaminmangel durch eine Therapie behoben worden war.
Pathak untersuchte in ihrer Studie drei Frauen im Alter von 42 bis 66 Jahren. Bei allen bestand die gesicherte Diagnose einer Major Depression, alle wurden mit Antidepressiva therapiert. Zudem wurden die Patienten entweder gegen ihre Typ 2-Diabetes oder gegen eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) behandelt. Alle drei Frauen zeigten im 25-Hydroxy-Bluttest einen zu niedrigen Vitamin D Spiegel zwischen 8,9 und 14,5 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml). Die Endocrine Society stuft Werte unter 21 ng/ml als Vitamin D-Mangel ein, ein normaler Vitamin D-Spiegel liegt bei über 30 ng/ml.
Im Laufe von acht bis 12 Wochen wurde der Vitamin D-Spiegel der Frauen durch Vitamintabletten (orale Vitamin D-Ersatz-Therapie) auf den von der Endocrine Society empfohlenen Normalwert angehoben. Die Frauen erreichten Vitamin D-Konzentrationen im Blut von 32 bis 38 ng/ml.
Nach der Behandlung berichteten alle drei Frauen spürbaren Verbesserung ihrer Depressionsbeschwerden, die Messung mit dem Beck-Depressions-Inventar (BDI) Fragebogen ergab eine signifikante Linderung. Der BDI ist ein Fragebogen mit 21 Fragen zur Schwere der Traurigkeit und andere Symptome der Depression. Eine Punktzahl von 0 bis 9 zeigt geringe Depression; 10 bis 18 eine leichte Depression, 19 bis 29 eine mittelschwere Depression und 30 bis 63 eine schwere Depression an.
Eine der Frauen konnte ihr BDI-Ergebnis von 32 Punkten vor der Vitamin-D-Therapie auf 12 verbessern, dies entspricht dem Wechsel von einer schweren zu einer leichten Depression. Bei einer anderen Frau reduzierte sich die BDI-Punktzahl von 26 auf 8, sie zeigte nur noch minimale Symptome einer Depression. Bei der dritte Patientin sank die BDI-Punktzahl von 21 nach Vitamin-D-Behandlung auf 16, auch hier wurde eine Verringerung der Symptomatik um eine Klasse, von mittelschwer auf leichte Depression erreicht.
Frau Dr. Pathak weist darauf hin, dass schon ältere Studien einen Zusammenhang zwischen Vitamin D Status der Patienten und Ausprägung von Depressionen festgestellt hatten. In ihrer experimentellen Arbeit konnte sie zeigen, dass Patientinnen, die ihre Lebensstil und ihre Therapie, beispielsweise Einnahme von Antidepressiva, nicht änderten außer ihren Vitamin D Status, eine spürbare und messbare positive Verbesserung erreichten.
"Bei depressiven Patienten sollte stets ein Vitamin D-Status erhoben werden und bei einem Spiegel unter 30 ng/ml gemäß den Empfehlungen der Endocrine Society eine Therapie zur Beseitigung dieses Mangels eingeleitet werden.“ so das Fazit von Frau Dr. Sonal Pathak. Es handele sich dabei um eine preiswerte, gut verträgliche und erfolgversprechende Ergänzung zur Mainstream-Therapien für Menschen mit Depressionen.
Quellen: Wood, J. (2012): Upping Your Vitamin D May Lessen Depression. Rezension eine Vortags von Frau Dr. Sonal Pathak vom Bayhealth Medical Center in Dover (Delaware, USA)gehalten auf der 94. Jahrestagung der amerikanischen Gesellschaft für Endokrinologie in Housten, Texas
Erstellt am 29. Juni 2012
Zuletzt aktualisiert am 29. Juni 2012

Unterstützen Sie Menschenswetter!
Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.
Zwischenfrühling
Sonnenschein, Wärme an langen lichten Tage dieser Frühlingsdreiklang lockt hierzulande in den kommenden Tagen ins Freie. Das nasskalte Wetter weicht angenehmer Witterung. Für die Mehrzahl wetterempfindlicher Menschen eine Wohltat - leider wird auch der Pollenflug stimuliert. weiterlesen...
Beschleunigte Alterung der Gehirne erwachsener Frauen nach traumatiesierender Erfahrung in der Kindheit
Erleiden Mädchen emotionale, sexuelle oder physische Gewalt, müssen sie als Frauen mit einem höheren Risiko für Depressionen, Angststörungen, Fibromyalgie, Herzkreislauf - und Stoffwechselerkrankungen leben. Forscher der Charité Berlin haben nun einen weiteren neurologischen Effekt erkannt. weiterlesen...
Schon wenig Rotwein kann massive Kopfschmerzen auslösen
Reichlich Rotwein am Abend kann morgens Kopfschmerz provozieren. Manchen Menschen leiden jedoch schon nach einem kleinen Glas oder gar einem Probierschluck Rotwein und rasch anflutenden Kopfschmerzen - nicht erst nach Stunden im alkoholvertieftem Komaschlaf, sondern unmittelbar anschließend bei hellwachem Bewusstsein. weiterlesen...
Impfsaison 2023/2024 für Menschen mit Atemwegserkrankungen
Robert-Koch-Institut (RKI) und Ständige Impfkommission (STIKO) empfehlen Menschen mit Asthma und COPD frühzeitige Impfung gegen Grippe (Influenza) und neue Corona-Varianten sowie eine Überprüfung des Pneumokokken-Schutzes zur Vorbeugung einer Lungenentzündung. Gerade in der jetzt beginnenden kalten Jahreszeit steigt neben Infektionen der oberen und unteren Atemwege auch das Risiko für spürbare Verschlechterung der Symptomatik von vorbestehenden Lungenerkrankungen. weiterlesen...
Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Ärzte bei der Diagnose
Das Konzept der KI (im Englischen treffender als Artificial Intelligence bezeichnet) ist in der aktuell populären Version auf die Komposition von Texten optimiert. In der medizinische Diagnostik werden andere Qualitäten gefordert. Doch schon heute liefern solche Anwendungen erstaunlich kompetente Unterstützung. weiterlesen...
Wetterwechsel provoziert Migräneattacken
Befragt man Menschen, die unter Migräne leiden, werden zuverlässig bestimmte Wetterlagen oder eine besonders dynamische Veränderung des Wetters als Auslöser von Schmerzattacken genannt. Deshalb wurde dieser besondere Umwelt-Trigger schon vielfach untersucht. Neue Studien zeigen, dass es nicht die Wetterlage ist, die Schmerzattacken auslöst. weiterlesen...