Wetter
28.04.2012: Wettergrenze über Deutschland
Größere Wettergegensätze sind hierzulande kaum vorstellbar: Während der Süden und der Osten bei strahlendem Himmel und sommerlichen Temperaturen den Frühling genießen, sitzt man im Nordwesten und Westen unter trübem Himmel mit zeitweiligem Regen bei kühlen Temperaturen. So kletterten die Temperaturen gestern im Süden und Südosten auf über 20°C. In Bayern, Sachsen und dem südlichen Brandenburg wurden verbreitet 25°C überschritten. Spitzenreiter war die Station Rosenheim (Bayern) mit 29,1°C Höchsttemperatur. Im Westen und Norden wurden maximal 19°C erreicht. Wie so manche Grenze die Deutschland teilt, ist auch diese vorübergehend stabil, aber nicht von Dauer.
Momentan stehen sich eine umfangreiche Tiefdruckzone, die vom nördlichen Skandinavien bis zur Iberischen Halbinsel reicht, und eine Hochdruckzone über dem Süden und dem Osten Europas gegenüber. Dazwischen wird mit einer südwestlichen Strömung warme Luft aus Nordafrika heran transportiert. Im Bereich dieser Warmluftströmung liegen die südöstlichen und östlichen Teile Deutschlands. Im Gegensatz dazu hat sich über dem Atlantik eine kalte Nordströmung auf der Westflanke des Tiefs ausgebildet. Die Grenze zwischen diesen beiden Luftbewegungen trennt die polare Meeresluft im Nordwesten von der subtropischen Warmluft im Südosten Europas. Sie verläuft derzeit von Spanien über Frankreich sowie den Westen und Norden Deutschlands hinweg bis nach Finnland.
An dieser Wetterlage wird sich auch am Wochenende kaum etwas ändern. Die Zweiteilung des Wetters bleibt bestehen, so dass im Nordwesten Deutschlands das Wetter im Bereich der Luftmassengrenze weiterhin durch viele Wolken und Regen bestimmt wird. Im Südosten überwiegt hingegen bei Hochdruckeinfluss die trockene und warme nordafrikanische Luft. Die Temperaturgegensätze werden sich im Vergleich zu gestern noch mal vergrößern. Die prognostizierten Höchstwerte für heute liegen zwischen 15°C im Norden und noch einmal bis 30°C im Süden und Südosten, örtlich sind sogar bis zu 31°C möglich.
Am Sonntag setzt sich die Warmluft schließlich auch im Nordwesten durch, nur an der Küste wird die Temperatur nicht über 20°C hinaus steigen. Allerdings ziehen im Laufe des Tages von Westen neue Schauer mit Gewittern heran, die örtlich auch kräftiger ausfallen können.
Quellen: Dipl.-Met. Johanna Anger: Zweigeteiltes Wetter. Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 28.04.2012.
Erstellt am 28. April 2012
Zuletzt aktualisiert am 19. September 2012

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