Erst Wetterwechsel wird Entlastung bringen
Aktuell hohes Feinstaubrisiko
Hierzulande sollten derzeit Menschen mit Atemwegserkrankungen oder einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme auf atemraubende Aktivitäten im Freien verzichten. Denn durch die aktuelle Wetterlage hält sich Feinstaub besonders lange in der Luft. Das Bundesumweltamt warnt vor einer ungewöhnlich hohen Belastung.
Die seit langem anhaltende winterliche Hochdruckwetterlage bewirkt mehrere ungünstige Effekte:
- Augenfällig ist die Temperaturinversion. Normalerweise ist die Lufttemperatur in höherem Atmosphäreschichten niedriger als direkt über dem Boden; ungefähr 1°C je 100m. Doch bei Windstille im Winter sinkt die schwerer Kaltluft herab und wird von wärmerer Luft überschichtet. An der Grenzschicht bilden sich Wolken. So bleibt es in den Tieflagen und Tälern kalt und trüb, während die Berggipfel im warmen Sonnenschein liegen. Unterhalb der Wolkenschicht konzentrieren sich die Schadstoffe aus Heizungen, Verkehr und Industrie.
- Im Gegensatz zur trockenkalten Wetter mit Sonnenschein bei normaler Atmosphäreschichtung lässt die feuchtkalte Witterung der Inversionswetterlage die Menschen leichter frösteln. Nich tnur im Freien, sondern auch zu Hause „kriecht die Kälte überall hin“. Feuchte Luft transportiert die Wärme viel rascher ab als trockene. Die „gefühlte Temperatur“ sinkt deutlich unter den Thermometerwert. Damit steigt auch der Bedarf an Heizungswärme. Das ist eine der Hauptquellen für Feinstaub in den Städten.
- Trüber Himmel und Windstille hemmen die Produktion von Strom durch Solarzellen und Windgeneratoren, so dass auch traditionelle Kraftwerke mit emissionsstarker Kohleverstromung die Lücke füllen müssen. Daher ist derzeit der Osten Deutschland durch Feinstaub aus Polen besonders belastet.
Mit der normalen winterlichen Feinstaubbelastung summieren sich diese Effekte derzeit zu einem markanten Risiko insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen oder einer Vorbelastungen des Herz-Kreislauf-Systems. Infolgedessen empfiehlt das Bundesumweltamt körperliche Anstrengung im Freien zu vermeiden: „Besser ist ein gemütlicher Spaziergang anstatt zu joggen. Dabei atmet man deutlich weniger schlechte Luft ein und tut mit der Bewegung auch etwas Gutes für seinen Körper“.
Quellen: Bundesumweltamt (2025): Schlechte Luftqualität in Deutschland. Online veröffentlicht 12.02. 2025.
Erstellt am 12. Februar 2025
Zuletzt aktualisiert am 12. Februar 2025

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