Wetter

Gesundheitsrisiko Temperatursturz im April

von Holger Westermann

Nach einer rekordverdächtigen Warmwetterphase von Februar bis Mitte April, ist jetzt das kühle wechselhafte April-Wetter mit Wind, Regen und vereinzelt auch Schneefall zurück. Der Temperatursturz um 15 bis 20°C ist an sich schon ein Gesundheitsrisiko, doch die physiologische und psychologischen Herausforderungen sind diesmal besonders drastisch.

Nach dem vielerorts sonnigen Wochenende und einer langen Phase mit weit überdurchschnittlich warmem Wetter müssen sich die Menschen seit Montagabend auf stürmisches und sehr viel kühleres Wetter einstellen. Die für Physiologie und Gesundheit relevante „gefühlte Temperatur“ geht dabei noch drastischer zurück als der Thermometerwert. Einerseits wirken Wind und Regen zusätzlich kühlend, weil sie Körperwärme entziehen und andererseits wird der Kontrast zum Frühsommerlichen Wetter der letzten Tage und Wochen als besonders drastisch empfunden. Kleidung, die noch gestern als „zu warm“ beiseite gelegt wurde ist heute nicht hinreichend wärmend - und die Heizung muss auch wieder angestellt werden.

 

Der Deutsche Wetterdienst warnt: „Heute (Montag, 15.4.) Nachmittag greift die Kaltfront eines von Schottland nach Süddänemark ziehenden Tiefs von Westen her auf Deutschland über und leitet einen unbeständigen und kühlen Witterungsabschnitt ein“. Nach dem Durchzug dieser Kaltfront bleibt es auch am Dienstag garstig mit Regen- und Graupelschauern. Die Tagesmaxima liegen in Deutshcland und Österreich zwischen sieben und dreizehn C°.

 

Man muss nicht übermäßig wetterfühlig (allgem. Wohlbefinden) oder wetterempfindlich (aufgrund einer chronischen Erkrankung) sein, um diesen Wetterwechsel zu spüren. Menschen mit Schmerzerkrankungen, Rheuma oder Arthrose werden während der nun häufiger auftretenden nasskalten Phasen zusätzlich belastet, wer mit niedrigem Blutdruck (Hypotonie) oder Konzentrationsproblemen leben muss wird sich dagegen in ruhigen Wetterlagen fitter fühlen, während windiger und regnerischen Phasen jedoch nicht so komfortabel. Bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hohem Blutdruck bewirkt der Temperaturrückgang ein Verengen der Blutgefäße und damit einen zusätzlichen Blutdruckanstieg (natürlich auch bei allen anderen, aber da ist es kein Problem), den Betroffene berücksichtigen sollten. Menschen mit allergischem Asthma können nun erst einmal eine Verschnaufpause genießen, denn die Blüte und damit die Pollenbelastung pausiert bei Kälte. Dafür müssen sie nun aufgrund der möglicherweise markanten Kältereize mit spastischen Asthmaattacken rechnen. Bei der nun laut Prognose für zumindest zwei Wochen anhaltenden Wetterlage mit deutlich unterdurchschnittlichen Tagesmaxima sind Schneefälle bis ins Flachland möglich. Der Schnee bleibt zwar nicht liegen, doch die Atemluft kühlt deutlich ab und der psychologische Effekt des Kälteempfindens beim Flockenfall verstärkt die Körperreaktion. Die Bronchien können sich spontan verkrampfen und eine Asthmaattacke auslösen.

 

Hat man sich auf das „normale“ Aprilwetter eingestellt werden die körperlichen Reaktionen auch weniger dramatisch ausfallen. Das ist leider keine willentliche Entscheidung, sondern eine unbewusste Anpassung, die ein paar Tage benötigt. Das lässt sich durch Aufenthalt im Freien - auch bei garstiger Witterung - beschleunigen. Denn auch dafür ist Aprilwettter bekannt; es gibt immer wieder kurze sonnige Abschnitte.

Quellen:

Eigenartikel der Menschenswetter Redaktion

Erstellt am 16. April 2024
Zuletzt aktualisiert am 16. April 2024

Unterstützen Sie Menschenswetter!

Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.

Weitere Informationen...

 3 Euro    5 Euro    12 Euro  
 Betrag selbst festlegen  

Wetterwechsel von Herbst zum Winter

Die stabile, zunächst sonnige später vielerorts nebelige Hochdruck-Wetterlage endet abrupt mit Regen, Sturm und Schnee. Jetzt ziehen Sturmtiefs heran und führen polare Kaltluft zunächst von West nach Ost und später auch südwärts bis an die Alpen. weiterlesen...


Admarker

Dein digitaler AsthmaAssistent

Breazy Health


Schon wenig Rotwein kann massive Kopfschmerzen auslösen

Reichlich Rotwein am Abend kann morgens Kopfschmerz provozieren. Manchen Menschen leiden jedoch schon nach einem kleinen Glas oder gar einem Probierschluck Rotwein und rasch anflutenden Kopfschmerzen - nicht erst nach Stunden im alkoholvertieftem Komaschlaf, sondern unmittelbar anschließend bei hellwachem Bewusstsein. weiterlesen...


Admarker

Das Projekt Menschenswetter

Unterstützen Sie Menschenswetter!

Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.

 

 3 Euro    5 Euro    12 Euro  
 Betrag selbst festlegen  

  weiterlesen...


Impfsaison 2023/2024 für Menschen mit Atemwegserkrankungen

Robert-Koch-Institut (RKI) und Ständige Impfkommission (STIKO) empfehlen Menschen mit Asthma und COPD frühzeitige Impfung gegen Grippe (Influenza) und neue Corona-Varianten sowie eine Überprüfung des Pneumokokken-Schutzes zur Vorbeugung einer Lungenentzündung. Gerade in der jetzt beginnenden kalten Jahreszeit steigt neben Infektionen der oberen und unteren Atemwege auch das Risiko für spürbare Verschlechterung der Symptomatik von vorbestehenden Lungenerkrankungen. weiterlesen...


Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Ärzte bei der Diagnose

Das Konzept der KI (im Englischen treffender als Artificial Intelligence bezeichnet) ist in der aktuell populären Version auf die Komposition von Texten optimiert. In der medizinische Diagnostik werden andere Qualitäten gefordert. Doch schon heute liefern solche Anwendungen erstaunlich kompetente Unterstützung. weiterlesen...